Normandie - Reise in die Vergangenheit

Strände, Bunker, Cidre und Meer
Die Dünen der Normandie verbinden die heutige Traumküste mit Erinnerungen an finstere Zeiten.
Camping Municipal Metz Plage, direkt an der Mosel. Unser Startpunkt in Richtung Normandie. Die Brötchen werden direkt an die Tür des Campers geliefert. Metz lockt gleich mit zwei Altstädten: die französisch geprägte, mit vielen kleinen Gässchen rund um die Kathedrale und die deutsch geprägte, mit dem imperialen Kaiserviertel rund um den Bahnhof. Von hier aus brechen wir auf in die Vergangenheit. 80 Kilometer westwärts liegt Verdun, ein einziges Schlachtfeld im „Grand Guerre“ vor gut 100 Jahren. Rosen liegen am Grab des Jean Daugey, gefallen am 2. September 1916. Seines ist eines von 16.000 weißen Kreuzen am Mémorial bei Douaumont.  Christliche, jüdische, arabische Soldaten aus aller Welt – dieser Krieg machte keinen Unterschied zwischen den Religionen.

Der Champagner wartet


Wohin für die Nacht? Der Champagner wartet! Frank Bergeronneau bietet die Übernachtung auf dem Stellplatz für 25 Euro. Oder gratis – sofern man bereit ist, seinen Champagner zu verkosten und mindestens sechs Flaschen davon mitzunehmen. Wir sind bereit! Über Reims geht es weiter in Richtung Norden. Bei Calais, an der Opalküste, ist unser nächster großer Halt. So mancher „Campingplatz“ hier hat keinen Platz für Durchgangsgäste, aber bei Camping Clairette werden wir fündig. Thierry und Corinne sind rührend darum bemüht, für uns die beste Aussicht auf die Dünen zu finden, um 18 Euro pro Nacht. Die Dünen bieten uns Schutz vor dem Wind. Dereinst boten sie auch Schutz vor dem Feind. Heute noch sind sie vom Stahlbeton ehemaliger Stützpunkte der „Atlantiklinie“ durchzogen, und von Schützengräben und Bombenkratern, die das Schilf überwuchert. Das Vogelschutzgebiet von Oye Plage lässt die Schauer der Vergangenheit vergessen und bietet Ausblick auf seltene Vögel.

Imbiss auf Französisch


Wir passieren die „Bürger von Calais“ von Auguste Rodin vor dem Rathaus der Hafenstadt. Unser nächster Stopp ist der kostenlose Womo-Parkplatz in Wissant, eines der vielbeschriebenen „schönsten Dörfer Frankreichs“. Auf einem Fußweg geht es ins Zentrum Wir genießen „Moules Frites“, einen Topf voller Miesmuscheln mit Pommes. Jeden Mittwoch lockt der Wochenmarkt mit käsigen Kostproben von Camembert, Livarot und Pont-l‘Évêque, mit Crêpes und ihren Verwandten, den mit Buchweizenmehl angerührten Galettes. Dazu gibt es Apfel in flüssiger Form – Cidre, Calvados und Pommeau, eine Mischung aus Apfelsaft und jungem Apfelbrand. Per Rad oder zu Fuß lassen sich von hier aus die weiße und die graue Felsnase erkunden, Cap Blanc Nez und Cap Gris Nez. Die Steilklippen mit Ausblick über den Ärmelkanal gen England, sind die Vorhut der hochaufragenden Kreidefelsen zwischen Le Tréport und Étretat. Der Wind ist unser ständiger Begleiter.

Der Felsen von Étretat


Gleich neben Le Trépor liegt die Stadt Eu, wo der Camping Municipal mitten im Schlosspark liegt. In Les Loges lockt der Campingplatz L`Aiguille Creuse, mit 80 Euro für uns beide eher am oberen Ende der Skala, dafür mit tollem Pool. Wir radeln zu den Klippen von Étretat, „Les Falaises“, aber der Weg dorthin lässt sich auch mit der Draisine zurücklegen. Der Jardin Étretat ruht mit seinem smaragdgrünen Pflanzenteppich hoch über der Stadt. Unten ist die Hölle los, die Klippen erklimmen nicht alle. Zu Sonnenuntergang legt sich eine andächtige Stille über die Szene.

Übernachten im Hafen


Von Le Havre aus fahren wir die Seine entlang, mit einem Halt bei der mächtig aufragenden Ruine der Abbaye de Jumièges. In Rouen finden wir einen Übernachtungsplatz mitten in der Stadt, im Hafengelände um 14 Euro pro Nacht. Von hier aus ist die Kathedrale nicht weit. Die Altstadt mit ihren gepflasterten Gässchen und Fachwerkhäusern bietet viele Oasen zum Verweilen. Honfleur schließlich ist das Schmuckstück der Normandie und einer der wenigen Orte, an dem sich partout kein Parkplatz ergattern lässt. So führt uns der Zufall zum Camping La Briquerie, in Fahrradentfernung und mit tollem Pool, um wohlfeile 38 Euro pro Nacht für uns beide.



 Tipps & Infos

Campingplätze in der Normandie
www.campingfrance.com/de

Apps für Stellplätze
www.park4night.com

Tourismusbüro Normandie
www.normandie-tourisme.fr

Mit dem Wohnmobil nach Nord-Frankreich
ISBN 978-3-86903-782-0
Mit dem Wohnmobil durch die Normandie
ISBN 978-3-86903-397-6
Die schönsten Routen durch die Normandie
ISBN 978-3-8317-3088-9


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